Papierherstellung

Wir haben ein Sieb gebaut um unser Altpapier zu einem neuen Leben zu verhelfen.
Der Prozess an sich ist super einfach, aber hat viele Möglichkeiten angepasst zu werden.

Das Sieb besteht aus geschliffenen und lackierten Dachlatten, die mit einem Fliegengitter aus Aluminium bespannt sind.

Obendrauf kommt noch ein Rahmen mit den gleichen Maßen, damit später die Pulpe nicht einfach vom Sieb runterschwimmt.

Ein PET Vließ wird zurechtgeschnitten. Auf diesen Stücken wird das Papier später vom Sieb zum Trocknen ausgepresst.

Zusättlich werden noch benötigt:

Eine große Wanne, Mixer, ein Eimer, ein Küchensieb und ein Schwamm.

Dann kanns auch schon losgehen:

Das Papier zerkleinern (z.B. mit einem Aktenvernichter, aber zerreißen tuts auch) und über Nacht in der Wanne in Wasser einweichen lassen.

Am nächsten Tag das eingeweichte Papier im Mixer zerkleinern und die entstehende Pulpe im Küchensieb gut abtropfen lassen. Das abgetropfte Wasser kann zurück in die Wanne befördert werden, da es später noch gebraucht wird.

Wenn das gesamte Paper geschreddert ist, kann die Wanne mit noch mehr Wasser aufgefüllt werden. Jetzt kann ca. eine Hand voll Pulpe zugegeben und GUT verteilt werden.

Dann mit Sieb und Rahmen ins Wasser eintauchen und sobald sich Pulpe auf dem Sieb ansammelt, dieses gerade aus dem Wasser ziehen und abtropfen lassen.

Nachdem das Wasser einigermaßen gut abgelaufen ist, kann das Sieb kopfüber auf ein PET Vließ gedrückt werden. Dann muss das überschüssige Wasser von der Rückseite mit einem Schwamm entfernt werden, bis kein Wasser mehr sichtbar aus dem Papier austritt. Anschließend können die Vließe mit dem Papier zum trocknen aufgehängt werden.

Und voilá, fertig sind die ersten Seiten selbstgemachten Papiers. Dieses hat in etwa die Struktur von Klopapier. Um die Eigenschaften zu verändern kann die Zeit im Mixer angepasst werden oder dem Papier verschiedene Stoffe zugegeben werden. Bekannt sind zum Beispiel Kaolin (macht das Papier weißer und spart Zellulose), Stärke und PVA (versteifen das Paper und machen die Oberfläche glatter). Kaolin haben wir nicht da, aber dafür jede Menge PVA Kleber und auch Speisestärke.

Stärke wird laut Internet etwa zu 2% der Pulpe zugesetzt. Zu PVA war nicht so viel zu finden. Beide Stoffe können auch zum Beschichten der Oberfläche von Papier verwendet werden.

Stärke muss in Wasser aufgekocht werden, damit sie sich lößt (z.B. in der Mikrowelle). PVA kann einfach so zur Pulpe gegeben werden. Das resultierende Papier ist viel steifer als solches ohne Zusätze.

Viel Spaß beim herumprobieren.