Vorlagen auf Linolblöcke übertragen und mehrfarbiger Linoldruck
Will man digital erstellte Grafiken auf Linolblöcke übertragen, gibt es verschiedene Methoden.
Für die einfachste Methode braucht ihr lediglich einen Bleistift und die Spiegelverkehrt ausgedruckte Vorlage. Mit einem Bleistift wird die Rückseite der Vorlage komplett schraffiert. Das beste Ergebnis erhaltet ihr später, wenn ihr hier einen möglichst weichen Stift benutzt. Auch mit einem Normalen HB Bleistift klappt der Transfer aber.
Jetzt legt ihr die Vorlage auf den Linolblock und fahrt mit dem Bleistift mit recht hohem Druck die Vorlage nach. Ich habe hier jetzt einen härteren Bleistift benutzt, aber wie im vorherigen Schritt bekommt ihr auch mit einem anderen Bleistift ein Ergebnis. Damit die Vorlage nicht verrutscht solltet ihr diese festkleben. Ich nehme dafür immer Washi-Tape, damit ich die Vorlage beim Ablösen nicht zerstöre und wiederverwenden kann.
Hier habe ich den Schriftzug des Maschinenraumlogos kopiert. Beachtet den Unterschied zwischen der recht schwachen Bleistiftkopie und dem Wachspapier.
Die Bleistiftkopie ist zwar gut sichtbar, aber abhängig vom richtigen Winkel des Lichteinfalls. Dieser Faktor fällt beim Transferpapier weg. Die Kopie mittels Wachspapier benötig viel geringeren Kraftauswand als die Kopie mit der Bleistiftmethode.
Die Vorlage wird mit der Druckseite nach unten auf den Linolblock gelebt. Und dann die Rückseite mit viel druck mit einem in Aceton getränktem Tuch abgerieben. Ich empfehle dabei Nitrilhandschuhe zu tragen, da Aceton stark die Haut austrocknet. Achtet auch darauf, in einem gut belüfteten Bereich zu arbeiten.
Die oben beschriebene Methode zum Übertragen von Vorlagen mittels Transferpapier oder Bleistift, kann mit Transparentpapier kombiniert werden, um mehrfarbige drucke mit mehreren Linolblöcken herzustellen.
Für diese Methode druckt euer Motiv auf einen Bogen Transparentpapier.
Dann stellt ihr einen Block mit dem Teil des Motivs der ersten Farbe her. Hier das Zahnrad des Maschinenraumlogos.
Druckt jetzt euer Motiv in der gewünschten Anzahl.
Tipp: Bei mehrfarbigen Drucken müsst ihr sehr darauf achten, dass Papier und Druckblöcke jeder Farbe immer perfekt gleich ausgerichtet sind. Ich benutze ein Brett mit einem angeschraubten Winkel oben rechts, um Blöcke und Papier auszurichten.
Das Resultat ist ein zweifarbiger Druck des Maschinenraumlogos.
Tipp: Wann immer ihr Vorlagen auf Linolblöcke kopiert, egal mit welcher Methode, ist es eine gute Idee den Linolblock nach Freistellen des Motivs mit etwas Schmirgelpapier abzureiben und die Reste der Vorlage zu entfernen, da diese sich mit der Druckfarbe mischen kann, was zu unschönen Verfärbungen führen kann.
Zum Schluss ein Vergleich mit demselben Logo, aber als Reduktionsdruck gedruckt. Hier habe ich zuerst das gesamte Logo in gelb gedruckt, dann den Schriftzug auf dem Linolblock entfernt und das Logo erneut in schwarz gedruckt.
Man sieht an einigen Stellen die gelbe Farbe unter der schwarzen Schicht durchscheinen. Das kann bei dem Druck mit mehreren Linolblöcken nicht passieren.
Viel Spaß beim Nachkochen!